Meissen Limitierte Meisterwerke Elementevase Luft, Lim. 15, H 32 cm

Elementevase Luft, Lim. 15, H 32 cm

Die Elementevase „Luft“ gehört zu jener glanzvollen Serie allegorischer Gefäße, die Johann Joachim Kaendler 1741 im Auftrag des sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. entwarf.
Die Faszination des 18. Jahrhunderts für die vier Elemente – Feuer, Wasser, Erde und Luft – fand in dieser prachtvollen Vasenfolge einen ihrer eindrucksvollsten Höhepunkte. Kaendler verwandelte die Gefäße in figurenreiche Skulpturen, deren barocke Fülle und scheinbar bewegte Silhouette die neue europäische Porzellanästhetik seiner Zeit verkörpern.

Die Version von 1755, auf der die heutige Edition basiert, zeigt die Luft als dynamische, frei atmende Kraft. Aufstrebende Figuren, verspielte Putti und filigrane Durchbruchsornamente verleihen der Vase eine Leichtigkeit, die ganz im Zeichen des Elements steht.
Besonders charakteristisch sind das integrierte Windmühlenrad und der modellierte Blasebalg – Symbole für Wind, Atem und unsichtbare Bewegung. Sie verbinden handwerkliche Virtuosität mit einem poetischen Verständnis von Luft als Lebensspenderin.
Die technische Umsetzung dieser Miniatur-Masterpiece stellte die Meissener Handwerker vor besondere Herausforderungen: Rund 60 einzelne Porzellanteile müssen präzise zusammengefügt werden, bevor die offenen Strukturen durchbrochen werden können.
Jede Entscheidung – wann zu schneiden ist, wann Ornamente appliziert werden dürfen, wann Stabilität gewährleistet bleibt – verlangt höchste Erfahrung.

Die farbige Aufglasurmalerei und feine Goldakzente vollenden das Werk und verleihen seiner luftigen Architektur ein strahlendes, festliches Leuchten.

Ein historisches Exemplar der Elementevase ist bis heute in der Großen Orangerie von Schloss Sanssouci zu sehen – ein Zeichen für die überregionale Bedeutung dieser barocken Meisterwerke. Die Neuauflage führt diese Tradition fort und macht Kaendlers visionäres Verständnis allegorischer Formkunst erneut erlebbar.