Meissen Limitierte Meisterwerke Schale "Der Siebenschläfer", Lim. 25, Ø 32 cm

Schale "Der Siebenschläfer", Lim. 25, Ø 32 cm

Die Schale „Der Siebenschläfer“ verbindet zwei selten gewordene Königsdisziplinen der Meissener Handwerkskunst: das freie Drehen eines Gefäßes auf der Scheibe und die kobaltblaue Unterglasurmalerei – jenes legendäre bleu ordinaire, das August der Starke einst mit 1.000 Talern belohnte. Erst im Brand offenbart diese Farbe ihre unvergleichliche Tiefe und Leuchtkraft, die seit Jahrhunderten Meissener Dekore wie das Zwiebelmuster prägt.

Ulrich Mehner, einer der großen Spezialisten dieser Technik, entfaltet eine naturnahe Szenerie, die sich vom äußeren Gefäßkörper bis tief in den Innenraum der Schale erstreckt – ein malerisch wie technisch höchst anspruchsvoller Vorgang. Zwischen blühenden Zweigen, einem Apfel und einem kleinen Bündel Radieschen tummeln sich ein aufgeweckter Siebenschläfer, eine geschmeidige Eidechse, ein Salamander, Schmetterlinge, Käfer und emsig arbeitende Ameisen. Mehners sichere Pinselstriche fangen Bewegung und Charakter jedes Tieres ein und lassen eine lebendige, frühmorgendliche Gartenszene entstehen.

Die besondere Form der Schale – frei von Hand gedreht, statt mit einer Form gegossen – macht jedes Stück zu einem individuellen Exponat. Die unregelmäßig lebendige Wandung trägt das Dekor mit natürlicher Anmut und betont die handwerkliche Individualität. Eine feine goldene Zierkante fasst die Unterglasurmalerei ein und verleiht der Schale einen warmen, festlichen Abschluss.

So vereint „Der Siebenschläfer“ naturkundliche Beobachtung, künstlerische Sensibilität und höchste technische Präzision. Das Stück ist eine Hommage an die große Tradition der kobaltblauen Malerei – ein Farbuniversum, dessen Weg von Persien bis China und über Japan nach Europa führte und dessen Geschichte in Meissen bis heute fortgeschrieben wird.