Meissen Limitierte Meisterwerke Vase "Seekarte", Lim. 25, H 49 cm

Vase "Seekarte", Lim. 25, H 49 cm

Die Vase „Seekarte“ ist eine Huldigung an die große Epoche der Seefahrt – und zugleich eine Reminiszenz an die eigenen Wurzeln der Meissener Manufaktur.
Auf jener Form der dänischen Porzellankünstlerin Marianne Höst aus dem frühen 20. Jahrhundert entwickelte Lidija Schrenk eine Darstellung, die die Ästhetik historischer Nautikkarten des 16. Jahrhunderts aufgreift und in Porzellan neu interpretiert.
Die Form selbst, mit ihrer weich geschwungenen Silhouette, erinnert an eine eingerollte Papyrusrolle – ein idealer Träger für kartographische Bildwelten.
Die Malerei zeigt die Wiedergabe einer Seekarte aus dem Jahr 1575, in deren Linien, Küstenverläufen und ornamentalen Signaturen sich die Faszination für ferne Länder und Entdeckungen widerspiegelt.
Der Deckel der Vase zitiert maritime Symbolik: eine Schiffsglocke mit Steuerrad; Anker und Kompass, die über ein umlaufendes Tau miteinander verbunden sind. Diese Bildsprache verankert das Werk klar in der Tradition des Seefahrertums, das Europa über Jahrhunderte geprägt hat.
Eine besondere Wirkung entfaltet die Goldbrokatmalerei: Reinstes 24-karätiges Gold wird auf die Biskuitoberfläche aufgetragen und erhält nach dem Brand eine elegante, leicht matte Struktur. Dieser subtile Glanz hebt Details hervor, ohne die feine Linienarbeit der Karte zu überstrahlen.
Die Kombination aus Unter- und Aufglasurmalerei sowie Goldakzenten zeigt die ganze Vielschichtigkeit Meissener Handwerkskunst.
Auch historisch trägt die Vase eine doppelte Bedeutung: Seefahrende Großhandelsflotten brachten im 16. und 17. Jahrhundert erstmals wertvolle ostasiatische Porzellane nach Europa und lösten die Sammelleidenschaft aus, die schließlich zur Gründung der Meissener Manufaktur führte.
„Seekarte“ schließt daher einen Kreis und verbindet maritime Entdeckungsgeschichte mit dem Ursprung europäischer Porzellankunst.